Termine 2015

Adventus Domini

Sonntag, 29. November 2015, 17 Uhr

Schaezlerpalais, Katharinenkirche

Festliche Barockmusik aus dem 16. und 17. Jahrhundert

Die Mitglieder des Forum Alte Musik Augsburg e.V. präsentieren Ihnen ihr alljährliches Weihnachtskonzert mit musikalischen Juwelen des Früh- und Hochbarock. Ensemble des FORUM ALTE MUSIK AUGSBURG und Gäste


Arie & Concerti

Samstag, 17. Oktober 2015, 20 Uhr

Rathaus, Goldener Saal

Virtuose Musik der barocken Meiser Antonio Vivaldi und Alessandro Scarlatti

Der künstlerische Rang und die musikalische Bedeutung Antonio Vivaldis (1678-1741) kommt heutzutage einer Neuentdeckung gleich. Vivaldi, selbst Geigenvirtuose, schrieb neben Vokalwerken vor allem Instrumentalmusik. Seine schöpferische Leistung zeigt sich in der Fülle der qualitativ hochwertigen Kompositionen. Antonio Vivaldis Opus X, von ihm unspezifisch dem "flauto" gewidmet wird von Blockflötisten und Travers-flötisten gleichermaßen hochgeschätzt. Birgt es doch einige seiner Meisterwerke, Solokonzerte mit Streicherensemble und Continuogruppe, die er mit suggestiven Titeln zierte, wie "La Notte" oder das nach dem Distelfink benannte "Il Cardellino“. Alessandro Scarlatti (1660 – 1725) galt in Italien und über die Landesgrenzen hinaus als großartiger Meister der „Cantata da camera“. In den aristokratischen Kreisen von Neapel, Rom und Florenz fanden diese kleinen, nichtszenischen Opern größte Beliebtheit. Inhaltlich erzählen sie meist von der Liebe und sind in die Welt der griechischen Mythologie versetzt. Sie bilden die Krönung in der Geschichte einer Gattung, die eine Stellung eingenommen hatte, wie sie nur derjenigen der Oper vergleichbar ist.

Ensemble des FORUM ALTE MUSIK AUGSBURG In Kooperation mit der Reihe „Die Fugger und die Musik“ der Regio Augsburg Tourismus GmbH


O Más Que Venus

Samstag, 26. September 2015, 20 Uhr

Fugger und Welser Erlebnismuseum

Musik der Kolonialmacht Spanien im 16. und 17. Jahrhundert

Tientos der Vihuelisten Luis de Milan oder Alonso Mudarra, Recercadas aus dem "Tratado de Glosas" von Diego Ortiz, aber auch Musik aus den spanischen Kolonien in Südamerika wird an diesem Abend zu hören sein. Spanische Sprache und Kultur waren im 17. Jahrhundert überall auf dem Globus anzutreffen. Auch der Königshof Neapel stand lange Zeit unter dem Einfluss der spanischen Herrschaft und Kultur. Spanische Tänze wie Ciacona, Sarabanda, Passacalle und andere wurden von italienischen Komponisten wie Andrea Falconieri enthusiastisch aufgegriffen und erweitert. Titelgebend für das Programm ist eine ergreifende Liebeserklärung eines anonymen spanischen Komponisten, die sich heute in der Biblioteca Vittorio Emmanuele II in Rom befindet.

Iris Lichtinger, Renaissance- und Barockblockflöten; Axel Wolf, Theorbe und Barockgitarre In Kooperation mit der Reihe der Regio Augsburg Tourismus GmbH.


Mein Weg hat Gipfel und Wellentäler

Samstag, 27. Juni 2015, 20 Uhr (Sonderkonzert)

Basilika St. Ulrich und Afra

Conrad Paumann (*1415) zum 600., Arvo Pärt (*1925) zum 80. Geburtstag, Erik Satie (+1925) zum 90. Todestag

Drei Komponisten, drei Epochen, verbindend: Die Musik des Mittelalter

Conrad Paumann wurde vor 600 Jahren geboren. Er war der überragende Orgelspieler, -lehrer und -komponist seiner Zeit: Dieser „Meyster ob allen meystern“ wie er von Zeitgenossen genannt wurde,  legte ohne Zweifel den Grundstein für die reiche Entwicklung der Orgelmusik in Deutschland, die – wenn man so will – in Johann Sebastian Bach kulminiert.

Der estnische Komponist  Arvo Pärt, der „moderne Mystiker“, feiert 2015 seinen 80. Geburtstag. Seine Beschäftigung mit Gregorianischem Choral und mittelalterlicher Musik führte zu einem vollständigen Überdenken seines ursprünglichen Stils. Als Ergebnis dieser Hinwendung zur „Alten Musik“ entstand der von Pärt so genannte Tintinabuli-Stil (lat. tintinabuli = kleine Glocken), der fortan seine meditative Musik prägte.
Erik Satie, „ein sanfter mittelalterlicher Musiker, verirrt in diesem Zeitalter zum Vergnügen seines guten Freundes Claude Debussy“ (Debussy), gestorben im Geburtsjahr von Arvo Pärt, beschäftigte sich in seiner frühen kompositorischen Phase intensiv mit dem Mittelalter: Zu seinen frühen Kompositionen gehören dann auch vier Kompositionen mit dem Titel „Ogives“ („gotische Spitzbögen“), die neben Skizzen mittelalterlicher Architektur und Notierungen gregorianische…


La Foccarina

Sonntag, 17. Mai 2015, 17 Uhr

Maximilianmuseum, Felicitassaal

mit der Canzona „La Foccarina" aus der Sammlung "Musicali melodie per voci et instrumenti" (München 1621), pflegte auch der Komponist Giovanni M. Cesare, wie viele seiner süddeutschen und italienischen Kollegen, den Kontakt zum Hause Fugger in Augsburg, dem Schmelztiegel beider Kulturen. Werke für zwei Violinen, Cornetto, Dulcian und Orgel von Gabrieli, Marini, Fontana, Staden und Cesare suggerieren, mit zauberhaften Echoeffekten, dem Hörer den Eindruck venezianischer Mehrchörigkeit.
Ensemble Palestra Musica 1600

Martina Bulla, Cornetto; Jane Berger und Andreas Pilger, Barockviolinen; Angelika Radowitz, Baßdulcian; Michael Eberth, Orgel


Fugger-Tabulatur

Freitag, 17. April 2015, 19 Uhr

Staats und Stadtbibliothek, Schaezlerstraße 25

Die Fugger-Tabulatur der Biblioteca Nazionale Torino – ein Augsburger Grossprojekt des 17. Jahrhunderts
Die immens große Fugger-Tabulatur der Bibliothek in Turin umfaßt 1770 Stücke „Claviermusik“ von ca. 1580 bis 1630 auf 2703 Seiten, notiert in neuer deutscher Orgeltabulatur und ist somit weltweit die größte Sammlung dieser Art.
Die Handschrift wurde vermutlich in den 1635iger Jahren, möglicherweise ursprünglich auf  Initiative von Hans Leo Hassler, auf Wunsch und mit Unterstützung der Familie Fugger angefertigt.

Das Manuscript gilt für viele repräsentative Stücke Hasslers als Hauptquelle. Sowohl am Anfang als auch am Schluß der Handschrift finden wir große Werke Hans Leo Hasslers.

Aus diesem Grund und wegen Hasslers guten Kontakten zum Hause Fugger, ist es sehr wahrscheinlich, dass seine Person bei der Entstehung der Fugger-Tabulatur eine zentrale Rolle spielte.

Christian Erbach (Augsburg), Hans Leo Hassler (Venedig, Augsburg, Nürnberg), Johann Staden (Nürnberg) und Annibale Padoano (Venedig), Girolamo Frescobaldi (Rom), Jan Pieterszoon Sweelinck (Amsterdam) und Giovanni Gabrieli (Venedig) sind nur einige der prominentesten Komponisten, die mit Werken in der Fugger-Tabulatur vertreten sind.

Michael Eberth, Clavicytherium und Orgel; Hans Ganser, Bass


Vanitas

Sonntag, 8. März 2015, 17 Uhr

Maximilianmuseum, Felicitassaal

Musik im Zeichen der Vergänglichkeit nach dem Dreissigjährigen Krieg

Geprägt durch den Dreißigjährigen Krieg dominieren Vergänglichkeit und Jenseitssehnsucht die deutsche Musik dieser Zeit, nicht nur in der geistlichen Vokalmusik sondern auch in der Instrumentalmusik und im Lied. Neben einigen "Lamentationes Jeremiae" von Johann Rosenmüller kommen zwei Lamenti von Johann Christoph Bach, einem Vorfahren Johann Sebastian Bachs, zur Aufführung; darin tragen Solostimme und Solovioline sehr eindringlich den Gram und Schmerz des Textes in dramatisch-konzertanter Weise aus. Ein weiterer Höhepunkt des Programms ist eine Auswahl aus Rosenkranzsonaten des Geigenvirtuosen und Salzburger Hofkapellmeisters Heinrich Ignaz Franz Biber. Sein revolutionärer Kompositionsstil für Violine – hohe Virtuosität, Doppelgrifftechnik und Skordaturen (abweichende Saitenstimmungen) – gilt als wegbereitend für die Bachschen Solopartiten.

Als Solist zu hören ist Matthias Winckhler, 1. Preisträger beim 11. Internationalen Mozart-Wettbewerb 2014 in Salzburg.
Matthias Winckhler, Bariton; Ava de Araujo Madureira, Barockvioline; Christoph Eglhuber, Laute; Michael Eberth, Orgel und Cembalo


Der letzte Akt des Mittelalters

Sonntag, 8. Februar 2015, 17 Uhr

Schaezlerpalais, Katharinenkirche

Kristalline Polyphonie des Trecento
Europäische Komponisten des Spätmittelalters, genauer des italienischen Trecento, experimentierten, inspiriert von ihrem überreichen kulturellen Umfeld, mit immer komplexeren Rhythmen und Melodieführungen, inspiriert von einem überreichen kulturellen Umfeld. Dies ist vergleichbar mit dem Facettenschliff von Edelsteinen, denen entsprechender Lichteinfall zu immer neuen Farbnuancen verhilft. Diese Musik lädt also auf eine Entdeckungsreise in ein faszinierendes und gar nicht so „dunkles Mittelalter“ ein: Mannigfaltige Schattierungen, reflektiert in einer einzigartigen „kristallinen“ Klangpolyphonie.

Ensemble Pentagonale: Stefanie Pritzlaff, Travers- und Blockflöten; Sara Mancuso, Harfe, Claviciterio, Organetto; Marilin Lips, Gesang; Matthias Otto, Fiedel, Laute; Kerstin Ansorge, Harfe


Vielle á Roue

Sonntag, 18. Januar 2015, 17 Uhr

Maximilianmuseum, Felicitassaal

Französische Kantaten im 18. Jahrhundert für Sopran und Drehleier

In der Mitte des 18. Jh. kam unter den Adeligen in Frankreich die Mode auf, das bäuerliche Milieu zu idealisieren und zu imitieren. Stilisierte, veredelte pastorale Musik und „gewöhnliche“ Instrumente fanden Eingang in die höchste Gesellschaft, so war etwa Maria Leszczynska, die Ehefrau des französischen Königs Ludwig XV. passionierte Drehleierspielerin.

iner der besten heutigen Virtuosinnen der Drehleier, Tobie Miller, musiziert mit dem Ensemble ars poetica
Tobie Miller, Drehleier; Sabine Lutzenberger, Sopran; Caroline Ritschie, Viola da Gamba; Wolfram Oettl, Cembalo.